20. Juli 2024: Protestmarsch gegen ein Endlager in Pacejov/Manovice

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20. Juli 2024: Protestmarsch gegen ein Endlager in Pacejov/Manovice

4.8.2024

Am Standort Pacejov wurde am 20. Juli ein Protestmarsch gegen ein mögliches Atommüll-Endlager durchgeführt. Der Protest gegen ein Atommüll-Endlager in Pacejov/Manovice wurde auch von niederösterreichischer Seite durch einen Vertreter des Waldviertler EnergieStammtisches gemeinsam mit Menschen aus OÖ und Deutschland unterstützt.

Die Waldviertler Bevölkerung ist bezüglich Atommülllagerung besonders sensibilisiert, weil am Rand des TÜPL Allentsteig das Atommülllager für das AKW Zwentendorf geplant war. Es wurden 2 Bücher über den AKW-Widerstand in Ö an die Bürgermeister überreicht, um sie durch den erfolgreichen Widerstand im Waldviertel zu bestärken. Weiters wurden Hinweise und Infos zu Bestpractice-Beispielen im Bereich Erneuerbare Energie, die online verfügbar sind.

Die Teilnahme erfolgte in Kooperation mit atomstopp oberösterreich, das dazu auf seiner Webseite schreibt:

Ein sicheres Endlager kann es nirgends geben, daher auch nicht im weniger als 70 km von Österreich entfernten Pacejov. Daher organisierte atomstopp_atomkraftfrei leben! auch heuer wieder einen Bus, um mit einer möglichst großen Delegation am Protestmarsch teilzunehmen", sagt Herbert Stoiber, Geschäftsführer von atomstopp_atomkraftfrei leben!

Wie absurd die Idee ist, eine technisch hoch komplexe Anlage auf hunderttausende Jahre zu planen, kann an vielen Beispielen gezeigt werden. So gelingt es uns nicht einmal, einige tausend Jahre in die Vergangenheit zu blicken. Wir wissen bis heute nicht, wie die etwa 4.500 Jahre alten Pyramiden in Gizeh errichtet wurden. "Wenn wir nicht einmal für diesen "kurzen" Zeitraum in die Vergangenheit, wie sollen wir dann für einen 100-fach längeren Zeitraum in die Zukunft schauen können?", fragt Stoiber.

Wer solche Gedanken nicht nachvollziehen will und glaubt, die "Technik" werde es schon richten, sollte seinen Blick nach Deutschland richten. Dort herrscht gerade große Aufregung, weil man 126.000 Fässer schwach- und mittelradioaktiven Abfall dringendst bergen muss. Vor etwa 50 Jahren hat man dieses im Vergleich zu hochradioaktiven Müll einfach zu handhabende Material in das Salzbergwerk Asse II befördert. Man war nach umfangreichen Untersuchungen überzeugt, im Salzstock seien die Fässer sicher. Nun, nach wenigen Jahrzehnten stellt sich heraus, dass diese Prognosen falsch waren und Wasser eindringt. Niemand weiß, welche weiteren Wege dieses nimmt und welche Gebiete es verseucht. Daher versucht man bis 2033, die Fässer zu bergen. Dass dabei die Kosten laufend explodieren, steht in der diesbezügliche Tradition der Atomindustrie. Während man ursprünglich keine genauen Kostenschätzungen abgeben wollte, aber für das gesamte Asse II-Projekt wohl von wenigen Millionen Euro ausging, werden jetzt allein die Sanierungskosten des Debakels auf bis zu 6 Milliarden Euro geschätzt. Zu zahlen haben den Preis die Steuerzahler_innen.

Rückfragen & Kontakt:
Herbert Stoiber, +43 681/10 42 92 51

Mehr unter: https://atomstopp.at/pressemeldung.php?id=950

Fotoquelle: https://atomstopp.at/galerie.php?name=240720%20Pacejov#&gid=1&pid=3


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