Aktuelle Infos zu Kernkraft und Atommüll-Endlagersuche
Am 5. November 1978 hat sich die österreichische Bevölkerung knapp gegen die Inbetriebnahme des Kernkraftwerkes Zwentendorf entschieden. Österreich ist damit das einzige Land weltweit, welches ein einsatzbereites Kernkraftwerk gebaut und - nach einer Volksabstimmung - nie in Betrieb genommen hat. Aber auch weitere Episoden der Nuklearenergie wie Tschernobyl und Fukushima oder der Widerstand gegen Temelin werden miteinander verwoben.
Wie kam es zum Ergebnis 1978? Wie ist der Widerstand entstanden und gewachsen? Der Film will einen Beitrag zur Bewusstwerdung und zum Empowerment über die Themen Strom, Nachhaltigkeit, Ökologie und Demokratie geben.
“Am Anfang stand die Idee, 40 Jahre nach der Zwentendorf-Volksabstimmung eine filmische Bilanz zu ziehen, aufzurollen, was sich abgeleitet aus dieser historischen Entscheidung bisher alles hat entwickeln können. Unser Archivmaterial füllt Kisten, Schränke und Festplatten – genug, um zumindest ein Stück weit aufbereitet zu werden”, umreißen Gabriele Schweiger und Roland Egger von atomstopp_oberoesterreich die Ansätze zu diesem Dokumentarfilm.
Für die Umsetzung gefragt wurde der Filmemacher Markus Kaiser-Mühlecker. Er hat sich darauf eingelassen und ist noch weiter gegangen: Die Spurensuche in der oberösterreichischen Antiatom-Bewegung, die schon vor dem bekannten corpus disputandi, dem Kernkraftwerk Zwentendorf, in St. Pantaleon nahe Enns ihren Ursprung genommen hat, ist nur ein Teil der reich bebilderten Aufarbeitung. Interviews mit Zeitzeug_innen wie Mathilde Halla und Friedrich Witzany erzählen vom Entstehen und Wachsen des Widerstands, Hannes Androsch, 1978 österreichischer Finanzminister und zumindest damals ein vehementer Befürworter der Atomenergie, kommt ebenso zu Wort wie Alt-Landeshauptmann Jos ef Pühringer und Rudi Anschober.
Kaiser- Mühlecker spannt in seiner Dokumentation darüberhinaus einen Bogen ausgehend von der einstigen Aufbruchsstimmung, mit der Atomkraft quasi unhinterfragt als tragfähiges Modell der Energieversorgung fußfassen konnte, über die stetig lauter werdende Kritik daran, begleitet und belegt durch Katastrophen wie Tschernobyl oder Fukushima. Der Umstieg auf nachhaltige Stromversorgung ist Thema, auch die Hürden dabei und der Umgang mit Ressourcen. Erneuerbare Energie-Pionier Fred Ebner erläutert eindrucksvoll seine Motivationen und Visionen, Redebeiträge aus verschiedenen Fachtagungen runden die Auseinandersetzung um die Energiezukunft jenseits von Atomkraft ab. Und auch ein Ausflug ins museale Kraftwerk Zwentendorf fehlt nicht.
„Es scheint, dass mit diesem Film nicht nur gelungen ist, das Stück österreichischer Zeitgeschichte um Zwentendorf nebst Folgen in ein gut vermittelbares Medium einzubetten, sondern auch, diesen Auftakt eines breitest aufgestellten Antiatom-Konsenses in einem größeren Kontext darzustellen.“ Sind Gabriele Schweiger und Roland Egger überzeugt.
Die Weltpremiere zum Film gab es im Rahmen des Filmfestivals Crossing Europe im Linzer Ursulinenhof am 30. April 2019. Die Doku ist gut 70 Min lang, lässt also durchaus noch Raum für etwa ein begleitendes Filmgespräch davor oder danach. Zur Verfügung steht die professionelle DCP für Kinos, auf Wunsch gerne auch ein Filmgespräch mit dem Regisseur.
Trailer auf Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=OrqrvCVRCAs
Produktion und Weltvertrieb
KM Film: Gerersdorf 1, 4531 Kematen/Kremsoffice@kmfilm.at
KURZBIO REGISSEUR
MARKUS KAISER-MÜHLECKER, geb. 1979 in Eberstalzell. HLW Kulturmanagement Steyr, Studium MultiMediaArt/Film FH Salzburg, seit 2005 mit KM Film als Filmemacher und Videoproduzent selbständig gibt er seine Produktionserfahrung mittlerweile auch als Vortragender weiter. Diverse Weiterbildungen in Journalismus, Storytelling und Filmproduktion. 2008 erhielt er die Talentförderungsprämie für Film des Landes OÖ.
//Filme (Auswahl):
Von Haider zu Hader (2003, Kurzdoku, 30 Min.), Echte Bauern (2005,
Kurzdoku, 45Min.), Attwenger Adventure (2007, Doku, 90Min.), Salzkammergut ´08 (mit Dr. Sophie Huber, 2008, Kurzdoku, 45 Min.), Wie Gott in Schlierbach (mit Dr. Sophie Huber, 2009, Kurzdoku, 45Min.), Alkbottle - 20 Joa in Ö (2011, 52Min.), Auf den Spuren der Verirrten (2013, Schnitt, 40 Minuten), Atomlos durch die Macht (2019, Doku, 72Min.)
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