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Das Buch, 2019 erschienen bei Promedia Wien, kommt zur rechten Zeit: da sind zum einen die aktuellen Bemühungen eines Teams um den serbischen Rechtsanwalt Sdran Aleksic, den Opfern der NATO-Bombardierung mit Uranmunition Hilfe zukommen zu lassen (erwähnt auf S. 16). Zum anderen ist es Zeit, einmal die Geschichte der politischen und medialen Behandlung des Themas (speziell) in Deutschland aufzuarbeiten.
Dafür ist keiner besser geeignet als Frieder Wagner. Sein Verdienst ist es, die Thematik Uranwaffen einem breiten Publikum in Deutschland bekannt gemacht zu haben. So erwähnt er mehr als 340 Veranstaltungen – Filmvorführungen mit Diskussionen – durch die über 30.000 Schüler und Erwachsene erreicht worden sind (S. 126).
Sehr kritisch und detailreich schildert Wagner den Umgang mit seiner Arbeit seitens der Politik und der Medienverantwortlichen. Spannend liest sich etwa „Wie im Deutschlandfunk ein Beitrag von mir verhindert wurde“ (S. 103 ff.), wo er 15 Einwände und seine Antworten darauf darstellt. Zu Recht kritisiert er die seit Dezember 2014 von Deutschland in der UN-Generalversammlung praktizierte Stimmenthaltung zur Uranmunitionsresolution (S. 23).
Uranwaffen gelten nicht als Nuklearwaffen, sondern werden als konventionelle Waffen klassifiziert. Sie bestehen hauptsächlich aus abgereichertem Uran (DU, depleted uranium), einem radioaktiven und chemisch toxischen Schwermetall, dessen Dichte 1,7 Mal größer ist als die von Blei. DU ist ein Nebenprodukt bei der Anreicherung von Uran für nukleare Brennstoffe und Waffen. Aufgrund der hohen Dichte von Uran, hat es die Eigenschaft als panzerdurchdringendes Geschoss verarbeitet werden zu können. Daher findet das giftige Metall Verwendung beim Militär und der Entwicklung neuer Waffensysteme.
ICBUW streitet für eine Ächtung von Uranmunition, die allerdings nicht, wie Wagner meint, „niedriger an(setzt) als bereits geltendes Recht“ (S. 168). So heißt es auf www.icbuw.eu/de/das-problem: „Auch ohne einen speziellen Verbotsvertrag läuft der Einsatz von DU-Munition mit seinen Folgen geltenden Standards des Humanitären Völkerrechts, des Menschenrechts- und Umweltschutzes zuwider“.
Trotz aller Widerstände und Unterdrückungsbemühungen ist es Medienschaffenden auch nach dem Wagnerschen Film „Deadly Dust“ (dem Buch beigefügt!) gelungen, das Thema Uranmunition zu platzieren. So erwähnt Frieder Wagner selbst die hervorragende Arbeit von Karin Leukefeld und Markus Matzel „Leiser Tod im Garten Eden“ (S. 29), spricht im Übrigen aber vom „Schweigen“ der Medien (S. 159) und davon, dass im Hinblick auf die Thematik „alles nicht so gut“ aussähe (S. 206).
Damit dies nicht so bleibt, gibt es vielfältige Aktivitäten von Journalisten und Medienleuten, u.a. von Seiten des sehr verdienstvollen Internationalen Uranium Filmfestivals, das in enger Partnerschaft mit ICBUW und IPPNW operiert. Hierzu gehört das engagierte Wirken Wagners selbst, zuletzt in Gestalt seines sehr lesenswerten Buches „Todesstaub – Made in USA. Uranmunition verseucht die Welt“…
Quelle: Buchbesprechung online von Manfred Mohr:
https://www.icbuw.eu/frieder-wagner-todesstaub-2019-ein-wichtiges-buch-zum-thema-uranmunition/
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