Aktuelle Infos zu Kernkraft und Atommüll-Endlagersuche
Dipl.-Ing. Dr. Christine Pennerstorfer ist zur neuen Anti-Atomkoordinatorin des Landes Niederösterreich bestellt worden. Sie leitet seit 8. November 2022 die Abteilung Anlagentechnik beim Amt der NÖ Landesregierung und folgt damit Mag. Christoph Urbanek auch in der Funktion des Anti-Atomkoordinators nach.
„Die Interessen der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher in der Anti-Atom-Politik werden auch in Zukunft über die Landesgrenzen hinweg engagiert vertreten“, so Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf. „In den letzten Jahren hat sich die Anti-Atomkoordination NÖ vor allem bei UVP-Verfahren zu geplanten Neuerrichtungen, Leistungserhöhungen und Verlängerungen der Betriebsdauer von Kernkraftwerken in Grenznähe, wie Temelin, Dukovany, Mochovce, Bohunice und auch Paks, mit Fachstellungnahmen und rechtlichen Gutachten eingebracht. Ein weiterer und wichtiger Schwerpunkt der Anti-Atomkoordination ist auch die Unterstützung von Niederösterreichs Gemeinden und NGOs“, so Pernkopf weiter.
Seit dem Jahr 1998 vertritt die NÖ Anti-Atomkoordination das Land in bilateralen Kommissionen und bei UVP-Verfahren zu grenzüberschreitenden nuklearen Projekten mit möglichen Auswirkungen auf Niederösterreich. Seit 1. September 2015 übte Mag. Christoph Urbanek diese Funktion aus und hat Niederösterreich als kompetenten, fachlichen Ansprechpartner in Nuklearangelegenheiten national und europaweit etabliert. In seiner Funktionszeit wurden die Kommunikation und das Vernetzen über die Landesgrenzen von Niederösterreich hinaus engagiert vorangetrieben, ebenso wie die enge Zusammenarbeit mit dem Bund bei Anti-Atom-Aktivitäten.
„Für die NÖ Anti-Atomkoordination gilt es, weiterhin klar und unermüdlich auf die Gefahren der hochrisikoreichen Erzeugung von Kernenergie hinzuweisen und andererseits eine für Niederösterreich sichere Lösung in der Frage der Endlagerung für hochradioaktive Abfälle in Tschechien aktiv einzufordern", bekräftigt die neue Anti-Atomkoordinatorin Christine Pennerstorfer.
„In nächster Zeit geht es auch darum, energisch gegen die Errichtung eines in Europa ersten „Small Modular Reactors“ (SMR) als Forschungs- und Pilotprojekt am Gelände des Atomkraftwerks Temelin aufzutreten. Diese sogenannten „Minireaktoren“ sind keine Zukunftstechnologie, vielmehr gefährden sie langfristig die Sicherheit der Bevölkerung in der niederösterreichischen Grenzregion“ so Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf.
„Atomkraft ist keine Lösung im Kampf gegen die Energiekrise“, so Pernkopf. Die Angriffe auf Kernkraftwerke in der Ukraine haben deutlich gezeigt, dass Kernenergieerzeugung nicht sicher ist. Neben kriegerischen Handlungen, Erdbebengefährdung und weiteren potentiellen Gefahren, wie ein katastrophaler Unfall, ist auch die Endlagerproblematik nach wie vor ungelöst. Trotzdem stehen die Betriebsdauerverlängerung, der Ausbau der Atomkraft und der generelle Einstieg in die Kernenergie im Fokus vieler europäischer Länder.
Landeshauptfrau-Stellvertreter Pernkopf betont „Umso wichtiger ist es, dass die NÖ Anti-Atomkoordination auch zukünftig mit Nachdruck für eine nachhaltige Energiepolitik durch Energiegewinnung aus erneuerbaren Energieträgern, für die Förderung von Energieeffizienz, für Energieeinsparung und die Entwicklung Erneuerbarer Energieformen eintritt.“
Kontakt zum Thema Anti-Atomkoordination
Amt der NÖ Landesregierung
Abteilung Anlagentechnik
Landhausplatz 1, Haus 13 3109 St. Pölten
E-Mail: post.bd4@noel.gv.at
Tel: 02742/9005-14251
Quelle und weitere Informationen: https://www.noel.gv.at/noe/Umweltschutz/Neue-Anti-Atomkoordinatorin-Land-NOE.html
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