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Brüssel, Hauptstadt des spaltenden Atoms -
Hintergrundwissen zum EU-Atomgipfel am 21. März 2024

23.3.2024

Lange erwartet, von allen Seiten lange geplant, war es am 21. März 2024 in Brüssel soweit:
Zwischen Expoausstellung-Gebäuden, Minieuropa, Planetarium und natürlich dem Atomium tummelten sich anlässlich des EU-Gipfels der StaatschefInnen auch die Atomlobby, IAEO und AktivistInnen.

In der nebligen Düsternis des frühen Morgens war eine bunte Truppe von AktivistInnen mit dem Aufblasen ihrer Nuklearmärchenschlosses beschäftigt. In Vertretung von über 600 NGO aus der ganzen Welt wurde hier gegen die weitere Förderung der Atomenergie protestiert:

Patricia Lorenz (GLOBAL 2000/FoEE) machte darauf aufmerksam, dass die Atomlobby nun zum ganz großen Schlag ausholt, nämlich ganz explizit die Finanzierung von Atomprojekten aus öffentlichen Gelder fordert.

Konkret sollen die EIB, Weltbank, diverse EU-Fonds und der EU-Haushalt selbst geöffnet werden, was bereits die explizite Zustimmung vom tschechischen Premier gefunden hat.

Der etliche Male von der Polizei genehmigte und wieder verschobene Platz für diese Kundgebung war möglichst weit weg aus vom Veranstaltungsort. Die Ecke für die Märchentruppe stand im starken Kontrast zur Pro-Atom-Demo, die gleich am Boulevard bei den einfahrenden Limousinen genehmigt zu ihren Jubelgesängen zugelassen wurde.

Während die Zauberer und Elfen noch Interviews gaben, gelang Greenpeace Frankreich eine tatsächlich beachtliche Aktion: Trotz höchster Sicherheitsmaßnahmen samt Scharfschützen auf den Gebäuden wurde mit Fahrrädern die Straße blockiert und das Gebäude erklommen, als die Delegationen inklusive Präsident Emmanuel Macron und IAEO-Chef Grossi vorfuhren.

Daraufhin verzichtete Macron auf seine PK zur weiteren Lobhudelei über die nukleare Renaissance. Über die Aktion wurde europaweit berichtet.

Das Ergebnis war dann die Deklaration der IAEO, die nicht unterzeichnet wurde, vermutlich weil etwa der Gastgeber, Premierminister des EU-Vorsitzlandes Belgien, das aufgrund von Unstimmigkeiten mit dem grünen Koalitionspartner nicht konnte. Dennoch der Kernsatz hier, wo die Entwicklungsbanken und Finanzinstitutionen zur Finanzierung von Atomprojekten aufgerufen werden:



 


Und der nächste Nuklearsummit ist auch schon in Vorbereitung. Aber auch die Antiatomseite wird nach Jahren wieder stärker:
Neben dem Ausstieg aus dem Ausstieg aus der Antiatomkampagne von Greenpeace werden nun auch EEB (European Environmental Bureau) und
CAN ( Climate Action Network (CAN) Europe) gegen den Atomwahnsinn aktiv!

Link zur Presseaussendung von Greenpeace:
https://www.greenpeace.org/eu-unit/issues/climate-energy/47008/activists-to-protest-nuclear-fairy-tales-at-brussels-summit/

Verfasst von Patricia LORENZ, bearbeitet von Renate Brandner-Weiß

Bildquellen: Greenpeace und Patricia Lorenz



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