Aktuelle Infos zu Kernkraft und Atommüll-Endlagersuche
Am Samstag, den 15. April, fanden an allen vier Kandidaten-Standorten für den hochradioaktiven Atommüll in der Tschechischen Republik verschiedene Aktionen gegen den Bau eines Endlagers statt. Die Organisatoren wollten auf die Notwendigkeit aufmerksam machen, die Rechte der betroffenen Gemeinden bei der Auswahl und Genehmigung dieses Bauwerks zu stärken: "Der neue Gesetzesentwurf, den die Regierung dem Parlament vorgelegt hat, ist in dieser Hinsicht unzureichend und kann weder gewährleisten, dass die Interessen der Gemeinden und ihrer Bürger respektiert werden, wie es das Atomgesetz verlangt, noch erfüllt er die Versprechen der Regierungserklärung", warnt Antonín Seknicka, Sprecher der Plattform gegen das Atommüll-Endlager und stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Cejle in der Region Jihlava.
In der Region Pilsen traf man sich um die Mittagszeit auf dem Dorfplatz im Dorf Olsany, das zum Standort Brezovy potok gehört, ebenso wie in Horazdovice, wo das Programm mit Konzerten auf dem Dorfplatz fortgesetzt wird. Ein Protestmarsch hat am 15. April auch in der Gemeinde Janoch bei Temelín in Südböhmen stattgefunden.
In Dolní Cerekev in der Region Jihlava war eine Versammlung in Schutzkleidung direkt an dem Ort geplant, an dem der Bau des Endlagers geplant ist.
"In einer Zeit, in der die Bauzeit verkürzt und die Verabschiedung eines sinnvollen Gesetzes lange hinausgezögert wird, und auch in einer Zeit, in der man nicht bereit ist, sich mit einer anderen Art des Umgangs mit abgebrannten Brennelementen zu befassen, wird an der Festlegung des Standorts dieses außergewöhnlichen und unumkehrbaren Bauwerks gearbeitet, das das Atommüll-Endlager darstellt. Nach Ansicht der Endlagerbehörde SURAO ist alles machbar, und es ist genügend Zeit vorhanden. Warum sollte man sich also nicht die Zeit nehmen, um die Bedürfnisse der Gemeinden an den ausgewählten Standorten zu berücksichtigen?" fragt Seknicka.
Der Bau des Tief-Atommüllagers, in dem Tausende von Tonnen abgebrannter Brennelemente aus den tschechischen Atomkraftwerken Kernkraftwerken dauerhaft gelagert werden sollen, wird von der staatlichen Behörde – Verwaltung der Lagerstätten radioaktiver Abfälle (SURAO) vorbereitet. Seit den 90er-Jahren wird nach einem Standort für die Endlagerung radioaktiver Abfälle gesucht. Jetzt ist die Auswahl auf vier Standorte eingegrenzt worden. Nach früheren Schätzungen werden die Kosten für den Bau des Komplexes, dessen Hauptteil etwa einen halben Kilometer unter der Erdoberfläche liegen soll, mehr als 100 Milliarden Kronen betragen.
Quelle: https://plzenska.drbna.cz/zpravy/11650-obce-vybrane-pro-hlubinne-uloziste-jaderneho-odpadu-chystaji-protestni-akce.html?utm_source=copy&utm_source=copy
Übersetzung: BIU - OIZP, Budweis, ergänzt und bearbeitet von Renate Brandner-Weiß
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