Aktuelle Infos zu Kernkraft und Atommüll-Endlagersuche
Seit dem Jahr 2014 findet einmal jährlich die Nuclear Energy Conference, kurz NEC statt, die – der Name verrät es schon – sich dem Thema Kernkraft widmet; kritisch, wie es sich gehört, doch nicht überkritisch.
Wie schon letztes Jahr findet die Konferenz aufgrund der Corona-Pandemie allerdings rein digital statt. Am Donnerstag, dem 29. April von 13.00 bis 19.00 Uhr werden Experten, aber auch interessierte „Zivilisten“ über ihre Erfahrungen und Begegnungen mit der Kernkraftlobby, aber auch den Folgen der schrecklichen Atomunglücke in Fukushima und Tschernobyl sprechen. Dazwischen gibt es immer wieder Räume, die dem gegenseitigen Austausch der Teilnehmer und Zuhörer dienen.
Das heurige Jahr markiert mit den beiden erwähnten Super-GAUs ja zwei sehr tragische Jahrestage: Die Kernenergiekatastrophe von Tschernobyl geschah vor 35 Jahren, die von Fukushima vor 10 Jahren. Es geht jedoch nicht nur um die Erinnerung, sondern vor allem um die Beobachtung der Langzeitfolgen. Es gilt sich zu vergegenwärtigen, dass solche Atomunfälle in Ihrer Wirkung praktisch unendlich sind, d.h. nicht nur eine kurzfristige Katastrophe darstellen, sondern durch die Verseuchung auch eine permanente Belastung für Mensch, Tier und Pflanzen darstellen. Diesem Thema widmet sich gleich der erste Beitrag von Alexander Rosen, Oberarzt an der Charité Berlin und Co-Vorsitzender der IPPNW Deutschland (Ärzte gegen Atomgefahren).
Das Hauptthema ist jedoch der Umgang der Atomlobby und der internationalen Politik mit der Atomenergie. Mit steigendem Bewusstsein für die Gefahren, die aus der Klimakrise erwachsen, steigern sich auch die Versuche der Atomlobby, die junge Klimabewegung für sich zu gewinnen. Nuklearenergie sei ja klimaneutral und außerdem könnten mit neuen Kraftwerkstechnologien die angefallenen hochradioaktiven Abfälle „verbrannt“ bzw. in harmloseren Abfall transmutiert werden. Nicht von ungefähr lautet das Motto der diesjährigen NEC How to dismantle an atomic lie – die nuklearen Lügen zerlegen.
Gleich mehrere Beiträge widmen sich diesem Themenkomplex:
<!--[if !supportLists]-->- <!--[endif]-->Osteuropa – perfekte Arena für die Atomlobby der bulgarischen Umweltaktivistin und Bio-Landwirtin Albena Simeonova
<!--[if !supportLists]-->- <!--[endif]-->Aufpolierte Propaganda einer ablaufenden Industrie – wie sich die Atomlobby am Klimawandel vergreift von Eva Stegen, Energiereferentin der Energiewerke Schönau, der ältesten Öko-Energiegenossenschaft Deutschlands.
Eine weitere wichtige Perspektive bringt der Vortrag Nationale & internationale Nuklearregulierungsbehörden. Wen schützen sie? des Ingenieurs und Whistleblowers Arnie Gundersen und seiner Frau Maggie aus den USA. Wann hat man schon Gelegenheit, Informationen aus erster Hand aus dem Munde eines ehemaligen Managers der Nuklearindustrie zu hören?
Alle Vorträge werden übrigens simultan auf Englisch, Tschechisch und Deutsch übersetzt.
Organisiert wird die NEC 2021 von den drei oberösterreichischen Organisationen Atomstopp, Mütter gegen Atomgefahr und dem Anti Atom Komitee in Kooperation mit den drei tschechischen Initiativen Friends of the Earth Czech Republic (hnutiduha.cz), Calla und den südböhmischen Müttern (jihoceske matky).
Die Teilnahme an der Konferenz ist kostenlos, erforderlich ist lediglich eine Anmeldung unter NEC 2021.
Zusammengestellt von Renate Brandner-Weiß und Philipp Kronbichler.
Quellen:
NEC 2021 – www.nec2021.eu
atomstopp_atomkraftfrei leben! | atomstopp_atomkraftfrei leben!
Hnutí DUHA | Friends of the Earth Czech Republic (hnutiduha.cz)
Calla - Sdružení pro záchranu prostředí☰
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