Aktuelle Infos zu Kernkraft und Atommüll-Endlagersuche

Gemeinsamer Tag gegen Atommüll-Endlager beim tschechischen Nachbarn

1.5.2019

Am 27. April war es wieder soweit:
An 8 potentiellen Standorten fand mittlerweile der fünfte Tag gegen das Atommüllendlager statt. Unter der Schirmherrschaft der Plattform gegen das Endlager, die 32 Städte und Gemeinden sowie 15 Verbände vereint, nahmen Tausende Menschen teil. Das oft ganztägige Programm umfasst das Umrunden des geplanten Endlagers, als Marathon oder Staffellauf, Fahrradwettbewerb oder auch auf Motorrädern, als Lampionumzug, es kam zum  Pflanzen einer Linde, Spielen für die Kinder, Livemusik und Lagerfeuern.

Hier ein besonders schönes Einladungsplakat:

Die Kritik richtet sich vor allem gegen die Vorgangsweise des Staates bei der Suche, die in den Händen des Industrieministers bzw. der eben zurückgetretenen Industrieministerin Marta Nováková lag und der Atommüllbehörde SURAO, in der ebenfalls vor wenigen Wochen der Direktor ausgewechselt wurde.

Am Tag gegen die Endlager wurde bei der Veranstaltung am Standort Březový potok von den fast 1000 Teilnehmern eine Petition mit der Forderung unterzeichnet, aus dem Verzeichnis genommen zu werden. Die Begründung ist unter anderem, dass die gesamte Region zu nahezu 100% gegen das Endlager auftritt.

Diese Vorgangsweise führte zu einer gewissen Unruhe, da andere Standorte, z.B. Hrádek und Čihadlo nicht nur auf enormen Widerstand pochen, sondern auch auf die gefährdeten Trinkwasservorkommen. Einheit herrscht bei der Kritik gegen die Vorgangsweise, die die Bürger nicht einbindet.

Ebenso ritualisiert bereits die Antwort der zuständigen Behörde, SURAO: „ Die insgesamt 53 Gemeinden an neun ausgewählten Standorten haben das Recht, dazu Stellung zu beziehen und das respektieren wir natürlich. Daher wird auch am Gesetz zur Einbindung der Gemeinden gearbeitet, welches noch heuer ins Parlament kommen soll,“ erläuterte die SURAO-Sprecherin. An dieser Stelle sollten auch die niederösterreichischen Gemeinden ihre Rechte und Interessen zu wahren wissen, da sie ja oft nur wenige Kilometer vom möglichen tschechischen Endlager liegen.

Verfasst von Patricia LORENZ

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