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Die Reise zum sichersten Ort der Erde - Ein Film zur Suche nach dem „Endlager“

6.11.2019


In den letzten 60 Jahren haben sich rund um die Welt mehr als 350’000 Tonnen hochradioaktiver Atomabfälle angesammelt, die für Hunderttausende von Jahren für Mensch und Umwelt unschädlich, sicher endgelagert werden müssen.

Die Frage ist nur: wo? Denn ein Endlager existiert bis heute nicht, und in über 400 Atomkraftwerken wird weiter hochradioaktiver Atommüll produziert. Der in der Schweiz lebende Nuklearphysiker und international renommierte Endlagerexperte Charles McCombie und einige seiner wichtigsten Weggefährten geben dem Regisseur Edgar Hagen Einblick in ihr über 35jähriges hartnäckiges Ringen, den dereinst sichersten Ort der Erde zu finden, um das fatale Dilemma zu beheben.

Seit Beginn der sogenannten zivilen Nutzung der Atomenergie im Jahr 1956 gibt es ein Dilemma: wir produzieren Atomstrom und hinterlassen den gefährlichsten Abfall überhaupt. Der hochradioaktive Atommüll bedroht uns für hunderttausende von Jahren. 350'000 Tonnen sind es inzwischen weltweit -- und jährlich kommen 10'000 Tonnen dazu. Der Müll wird rund um die Welt provisorisch gelagert, in Kühlbecken auf Atomkraftwerksgeländen und in Zwischenlagern.

Unvorstellbares Chaos würde über die Welt hereinbrechen, wenn plötzlich eine unkontrollierte Kettenreaktion wie eine Atombombe losginge. Die nukleare Katastrophe in Fukushima im März 2011 hat uns nur eine Idee der Gefahrenlage vermittelt. Die politische Strategie, diesem Dilemma zu entrinnen, heisst heute in allen Atomenergie produzierenden Ländern: Endlagerstandorte finden. Orte finden, wo die Gefahr für künftige Generationen bis in alle Ewigkeit gebannt ist. Ein solcher Ort kann nichts anderes als «der sicherste Ort der Erde» sein.

Seit Jahrzehnten wird in vielen Ländern weltweit danach gesucht, wissenschaftlich geforscht und immer wieder werden mögliche Standorte verworfen. Mit diesem Film begebe ich mich auf die komplexe Suche nach dem sichersten Ort der Erde. Menschen, die das Problem stellvertretend für uns alle lösen wollen, stehen im Zentrum des Films -- ihr Bemühen, ihr Leiden, ihre Kämpfe, ihr Hoffen und ihre Niederlagen. Der Protagonist, Charles McCombie, ist seit 35 Jahren in führenden Positionen und mit ungebrochenem Optimismus in die weltumspannende Suche nach dem sichersten Ort involviert. Im Film, für welchen er exklusiv Türen zu Orten öffnet, die der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind, trifft er auf Weggefährten und einige seiner schärfsten Gegner.

Die weltumspannende Suche führt vom Schweizer Bözberg zu einer Nomadenfamilie in der chinesischen Wüste Gobi, zu einem heiligen Berg in einem atomverseuchten Indianerreservat, zu Demonstranten im Wald von Gorleben in Deutschland. Der Film wird Zeuge der geheimen Ankunft eines Atommüllfrachters in Japan und beobachtet Freiwillige an einer britischen Atommüllversammlung. Überall werden Vernunft, Demokratie und wissenschaftliche Redlichkeit durch Sachzwänge, Strategien und Ängste auf die Probe gestellt. Verlockende Optionen tauchen auf: Ein Bürgermeister in New Mexico will den gefährlichsten Stoff der Erde für viel Geld in seiner Gemeinde vergraben. Oder ein unermesslich flaches Gebiet in der westaustralischen Steppe wird als „vorzüglicher“ Endlagerort für hochradioaktiven Atommüll aus der ganzen Welt eruiert.

Der Film wirft Fragen über unser gegenwärtiges Handeln und die Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen auf. Kann und darf man im Notfall ein solches Projekt gegen den Willen der Bürger durchsetzen? Fixe Weltbilder geraten ins Wanken. «Die Reise zum sichersten Ort der Erde» führt an die Grenzen von Wissen und gesellschaftlich Verantwortbarem.

Alle Informationen zum Film, zum Vertrieb, die Vorführdaten in der Schweiz, Österreich, Deutschland und international finden sich hier:

Vertrieb in Ö: www.thimfilm.at

Trailer auf Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=KlNaGoJdKmA

Version mit tschechischen Untertiteln ist temporär online zur Verfügung auf: http://www.sonneundfreiheit.eu/dvdnj.html


Zum Regisseur: Edgar Hagen, geboren 1958 in Basel, Schweiz. Studium der Philosophie und Germanistik an der Universität Basel und an der Freien Universität Berlin. 1987 Master of Arts der Freien Universität Berlin. Arbeit als Journalist und Theaterdramaturg. Seit 1989 als unabhängiger Dokumentarfilmemacher und Autor tätig. Seit 2000 diverse Lehrtätigkeiten zu filmischem und dokumentarischem Erzählen. Seit 2010 Vorstandsmitglied des Verbands Filmregie und Drehbuch Schweiz ARF/FDS. Seit 2013 Bereichsverantwortlicher Regie Dokumentarfilm bei Focal, Stiftung Weiterbildung Film und Audiovision. Edgar Hagen lebt als Vater von zwei Söhnen mit Familie in Basel.
Mehr unter www.edgarhagen.com


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