ČEZ stellt potentielle Standorte für SMR-Reaktoren vor

27.9.2022

Neben dem großen Reaktor von 1200 MW, der die in Vorbereitung für Dukovany 5 ist, möchte Finanzminister Zbyňek Stanjura die Finanzierung von drei weiteren auf Regierungsebene planen, wie er in einer Debatte im tschechischen Oberhaus des Parlaments, dem Senat am 20. September den Abgeordneten ankündigte (Dukovany 6, Temelín 3&4). Daneben gibt es noch weitere atomare Pläne, wie von ČEZ selbst präsentiert: Bei allen Standorten handelt es sich um Kraftwerksstandorte (AKW, Kohle – und Gaskraftwerke).

Aus dieser Liste, die aus 14 urprünglichen Standorten ausgewählt wurde, sollen bereits 2023 neben dem fixen Standort Temelin die Auswahl von 2-3 Standorten und eine Machbarkeitsstudie folgen. Für Temelin soll der zusätzliche SMR, der kleine modulare Reaktor im Jahre 2032 in Betrieb gehen, am bestehenden Kraftwerksareal ist bereits ein genauer Bauplatz genehmigt.

Atomreaktoren werden nun verstärkt als Antwort auf die Energiekrise präsentiert. Ebenso immer wieder wiederholt werden weitere unbestätigte Slogans wie etwa die Behauptung, wonach die „kleinen“ Reaktoren einfacher zu errichten wären. So einfach, dass etwa der Landeshauptmann der Region Südböhmen von einem SMR in jeder Stadt - öffentlich finanziert - als Ersatz für die bisherigen Gas – und Kohlekraftwerk in Betrieb gehen sollen. Als kleine und modulare Reaktoren bezeichnet werden AKW bis 300 MW, der SMR mit 470 MW von Rolls Royce liegt allerdings auf dem Leistungsniveau der vier in Dukovany  laufenden Reaktoren. Während es noch keinen laufenden SMR gibt und auch keinen lieferbaren, ist man dennoch von dessen Vorzügen bereits überzeugt. Immerhin klar ausgesprochen wird mittlerweile, dass die Kosten für eine erzeugte kWh aus den kleineren SMR höher sein wird als den großen Reaktoren, wie Dana Drábová bei einer Diskussion mit österreichischen und deutschen Vertretern im Rahmen des Forums der Partnerregionen am 21. September anmerkte.

Die Kosten für einen SMR für Temelín sind nicht bekannt, allerdings wurde bereits das Unternehmen South Bohemian Nuclear Park mit den Unterschriften von ČEZ-Generaldirektor, Premierminister und dem Atomforschungsinstitut Řež gegründet.

Zusammengestellt von Patricia Lorenz, bearbeitet von Renate Brandner-Weiß.