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Verdoppelung der Bauzeit und Verdreifachung der Kosten bei internationalem Kernfusionsreaktors ITER

1.4.2020

Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet:
Der Bau des internationalen Kernfusionsreaktors ITER in Südfrankreich wird offenbar noch teurer und wird noch länger dauern als gedacht. Das bestätigt der Direktor des Milliardenprojekts mit verblüffender Offenheit … In dem 29 Meter hohen und 8000 Tonnen schweren Reaktor sollen eines Tages Atomkerne verschmelzen, so wie im Inneren der Sonne. Berechnungen zeigen, dass sich auf diese Weise Strom gewinnen ließe. Aber das Großprojekt, an dem neben der EU auch China, Indien, Japan, Russland, Südkorea und die USA beteiligt sind, steht seit Jahren in den Schlagzeilen.

Die Kosten, die zu 45,5 Prozent von der EU getragen werden, haben sich mehr als verdreifacht, die Inbetriebnahme wird immer wieder verschoben. Statt ursprünglich 4,7 Milliarden Euro soll ITER mittlerweile rund 15 Milliarden Euro kosten. Als der Vertrag zum Bau von ITER 2007 unterschrieben wurde, sollte der Reaktor 2016 in Betrieb gehen. Mittlerweile ist von 2023 die Rede.

Offener Brief des ÖNA zur Sinnhaftigkeit der Finanzierung von Kernfusion und ITER

Ausgangspunkt des Schreibens sind die Worte zu Kernfusion und ITER der deutschen Bundestagsabgeordneten Sylvia Kotting-Uhl , wie sie die Süddeutsche Zeitung am 11.11.2019 im Wirtschaftsteil wiedergegeben hat. Als politische Maßnahme fordert sie darin ein „‘unabhängiges Expertengremium‘, das den Bau überprüfen soll, und zwar ganz grundsätzlich.

In einem Treffen des Österreichischen Netzwerks Atomkraftfrei (ÖNA) wurde Aussage besprochen und man war sich einig, dass darin ein Ansatz zu einem eventuellen Zusammenwirken von Deutschland und Österreich gegen dieses „vergiftete Geschenk“, wie es treffend bezeichnend wurde, stecken könnte. Die Verstärkung der berechtigten Skepsis gegenüber dem „weißen Elefanten“ ITER in Deutschland und Österreich dürfte in der gegenwärtigen politischen Situation eine größere Chance haben.

 Heinz Stockinger / Salzburger Plattform gegen Atomgefahren (PLAGE)
und die mittragenden Organisationen des ÖNA

 Zusammengestellt von Renate Brandner-Weiß

Offener Brief ÖNA als pdf

Artikel Süddeutsche Zeitung:
https://www.sueddeutsche.de/wissen/kernfusion-fusionsreaktor-iter-wird-noch-teurer-1.2516087

Weitere Infos:
https://www.gruene-bundestag.de/fileadmin/media/gruenebundestag_de/themen_az
/atomausstieg/PDF/iter-project-2019-part-1.pdf

https://www.gruene-bundestag.de/themen/atomausstieg/verzoegerungen-kostenste
igerungen-zielverfehlung


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